Causa Trump – eine Analogie zu globaler politischer Entwicklung

 

 

Nachdenken anstatt Häme

Die Vereinigten Staaten von Amerika polarisieren, ein Umstand, der Sachverhalte oder Personen von allgemeinem Interesse oft charakterisiert. „Everybody`s Darling“ zu sein, wäre ein kontroverses Anliegen einer globalen Militär- und Wirtschafts-macht. Sie lernten wohl mit diesem Stigma der Macht zu leben, wenigstens der bildungsnahe Teil dieser Nation, dem es nicht fremd erscheint, dass noch gleichwertige Zivilisationen außerhalb ihrer Hemisphäre existieren. Amerika verzichtet auf den Beifall, die Akzeptanz der Welt. Ihr globaler Stellenwert suggeriert ihnen wohl den Nimbus absoluter kultureller und wirtschaftlicher Dominanz. Diese egozentrischen Annahme prägte das Selbstwertgefühl dieser Nation, auch wenn sie dieser  Rolle selten souverän gerecht werden konnte.  Dennoch, diesen USA, das sollten wir nie vergessen, verdanken wir das heutige freie Europa.

Dies ist sicherlich kein Grund in unterwürfiger Dankbarkeit zu verharren. Ebenso armselig wäre es jedoch in Hohngelächter auszubrechen, wenn ein einzelnes Individuum, welches  zwar die Hälfte der Amerikaner wählte, doch nicht zu vergessen, die andere Hälfte wählte es nicht, in der Lage ist, die Werte einer Nation zugunsten einer bornierten Selbstsucht zu demontieren. Emanzipierte, zukunftsfähige Gemeinschaften müssen jedoch die Fähigkeit besitzen sich zu erneuern, und wie die Causa Trump belegt, sie sollten dies auch dringend umsetzen.

Europa wäre gut beraten, dieses Missgeschick einer beständigen und stabilen Demokratie als Warnung zu sehen. Bürger eines Staates möchten ihre Wertigkeit erfahren, nicht nur in den Zeiten, in denen um ihre Stimme gebuhlt wird. Ist dies nicht der Fall, neigen sie dazu, ihre Sympathie irgendeiner lautstark polternden Alternative zu schenken. Ob dies letztendlich gut für sie ist, wissen sie nicht, ist ihnen zuweilen auch gleichgültig. Sie erkennen nur, dass sie das etablierte, politische System ablehnen. Ein risikoreiches gedankliches Konstrukt, das über das Potenzial verfügt, Katastrophen Tür und Tor zu öffnen. Das globale Politsystem ist sehr labil, bei gravierenden Störungen drohen weltweite, irreversible Schäden. Es ist zu hoffen, dass eine selbstkritische Reflexion der eigenen Zustände und Perspektiven über einer perfiden Häme steht, die keinen weiteren Sinn aufzeigt, als eine seichte Schadenfreude zu befriedigen.

Klaus Schneider Februar 2017

Europa – Ein Plädoyer für ein vereintes Europa

Ein Plädoyer für ein vereintes Europa

Europas historisches Desaster zur Stunde Null, im Frühjahr 1945. Ein Trümmer- und Gräberfeld umhüllt von giftigen Schwaden Ressentiments, Hass, Zorn, Rache. Wer will den Überlebenden dieses Massakers, den in ihrer Angst, ihrem Schmerz und Leid gefangenen Menschen, ihre Gefühle verdenken. Doch die Zeit kennt kein Verharren, sie interessiert sich nicht für die Befindlichkeiten von Menschen, sie bewegt sich in kontinuierlichem Rhythmus fort, mit oder ohne die sie temporär begleitenden Menschen. Nach einem solchen Exodus der Menschlichkeit, Vernunft, Verstand, jeder Art von Moral, brauchte es Visionäre, die einen Weg in eine praktikable, taugliche Zukunft aufzeigen. Europa verfügte über diese visionären Geister. Was für Motive sie, die Gründungsväter der Europäischen Union bewegten, waren sie nun pragmatischer oder idealistischer Art, ist ohne Belang, das Ergebnis war das bis dahin Beste, was dieser Kontinent  jemals zustande brachte.  Kaum 5 Jahre nach der Katastrophe beginnt im Westen, des zwischen den Machtblöcken aufgeteilten Europa, mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, die wirtschaftliche und politische Vereinigung der europäischen Länder zur Sicherung eines dauerhaften Friedens. Zu vermuten ist, dass der überstandene, doch in den Gefühlen der Menschen noch unbewältigte Leidensdruck, eine Konsolidierung des Kontinents mit stabilisierenden Rahmenbedingungen sich als einzig erfolgsversprechenden Weg anbot und auch so verstanden wurde. Die Völker dieses historisch- kulturellen Gebildes Europa mussten vor sich selbst beschützt werden.

Das, was nun folgte, ist erstaunlich und keineswegs so selbstverständlich, wie es heute erscheint. Menschen, Nationen, die sich noch vor 5, 6 Jahren unversöhnlich gegenüberstanden, die Verbrechen in verblendeter Ideologie verübten und jene, die sie erdulden mussten, kooperierten miteinander. Vorläufig beschränkte sich die Annäherung auf eine praktisch, symbolische wirtschaftliche Kooperation. Die kriegswichtigen Schlüsselindustrien Kohle und Stahl wurden instrumentalisiert, in eine europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl eingebracht, ein Symbol und erster Verzicht staatlicher Souveränität, zugunsten von Versöhnung und Frieden. Unter dem Druck der Spannungen zwischen Ost und West, einer realen Beurteilung des weltpolitischen Rankings autonomer europäischer Staaten, folgten im Laufe der Jahrzehnte weitere Verflechtungen, die in die heutige Europäische Union führten.

Es waren alles realpolitische Entscheidungen, keine emotionale Verbundenheit der Völker bahnte dieser Union den Weg. Ob eine wirkliche Aussöhnung der Kriegsgegner jemals stattfand, ist zu bezweifeln, ein zeitweiliges Vergessen vielleicht. Ob es ohne das Ost-West-Konfliktpotenzial zu einer solchen homogenen, stabilen Union, gekommen wäre, bleibt ebenfalls dahingestellt. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass der Verursacher und Verlierer des letzten Weltkrieges, Deutschland, ohne eine solche wirtschaftliche Harmonie mit seinen Nachbarn, diesen ökonomischen Aufschwung, auch als Wirtschaftswunder bezeichnet,  zu Wege gebracht hätte. Es ist auch zu bezweifeln, dass Europa ohne seine Union, die Herausforderungen und Risiken des 20. Jahrhunderts bis heute, einschließlich der Konsolidierung des Kontinents nach dem Zerfall des Ostblocks, in dieser verträglichen Weise bewältigt hätte.

Die Europäische Union ist eine Erfolgsgeschichte, ohne Wenn und Aber. Gemessen wird ein Erfolg am erreichten Ziel, weniger an seinem Zustandekommen –  und das sind siebzig Jahre Frieden, wirtschaftliche und soziale Standards, die bei aller berechtigter Kritik, weltweit Maßstäbe setzen. Was spielt es denn für eine Rolle, ob die Europäische Kommission nun die Krümmungs-radien von Bananen normiert und was den Brüssler Bürokraten noch so an Albernheiten einfiel, nehmen wir es mit Humor, lachen wir gemeinsam. Bewältigen wir auch gemeinsam die derzeitigen und kommenden Krisen dieser Welt. Sie werden kommen und kein Wilders, keine Marine Le Pen, kein Johnson, keine AfD verfügen über schlüssige Konzepte wie ihre Länder, diese unbedeutenden Kleckse auf dem Globus, in einem zerstückeltes Europa, ohne stabile Koalitionen, irgendein elementares Interesse ihres Landes global durchsetzen könnten. Es sind allesamt visionäre Dilettanten, perfide Verführer ihrer Wähler und letztendlich Vasallen einer globalen Macht, sei es nun Russland, Amerika oder China, den verbleibenden Global Players, wird Europa auf dem Altar nationalistischer Einfältigkeit geopfert. Dem europäischen Wahlvolk sollte diese Metapher zu denken geben: Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Glatteis. Beleben wir lieber dieses Europa, es ist unser Kontinent und die gemeinsame Wiege unserer Identität bei aller Verschiedenheit, die uns zu trennen scheint. Gestalten wir dieses Europa offen und frei, ein Gebilde, das sich lieben lässt, es wird sich lohnen.

Klaus Schneider Februar 2017

Der Fall Europa

                                         Der Abstieg Europas

Der europäische Imperialismus endet in der Katastrophe zweier Weltkriege und dem Zerfall als globale Macht.

Entscheidend zur Destabilisierung des Kontinents trugen die Verän-derungen in seiner Mitte bei. Deutschland, dieser aus 36 souveränen Einzelstaaten bestehende Staatenbund, in den vergangenen Jahrhunderten kein erstzunehmender machtpolitischer Faktor in Europa, fand, nicht durch den Willen des Volkes, sondern durch machtpolitische Interessen Preußens, 1871 zu einer Einheit. Die politische Instabilität, als Folge der Reorganisation totalitärer Machtstrukturen in Europa, kam denen Staaten zugute, deren politisches Kalkül sich nicht auf kurzfristige Positionierung beschränkte oder durch die Umstände beschränkt wurde. Auf dem Kontinent war dies Preußen, das zielstrebig seine Position ausweitete, keine Konflikte und militärische Auseinandersetzungen scheute, wenn diese sich als risikowürdig, bezogen auf die Zielsetzung, erwiesen. Mit Erfolg. Nach der Niederlage des internen Konkurrenten Österreich um die Macht in der Familie ,stand nach der Niederlage Frankreichs 1871 der Gründung des Deutschen Reiches unter der Führung Preußens nichts mehr im Wege. Ein politisches, wirtschaftliches und militärisches Schwergewicht besetzte nun, vor allem auf Kosten Frankreichs, die Mitte Europas. Als Zukunft fähiges, wirtschaftlich und militärisch potentes Gegengewicht existierte lediglich noch England.

Mit der deutschen Einigung von 1871 entstand ein Wirtschaftsraum von erheblicher Bedeutung. Um 1900 war Deutschland auf dem Kontinent die führende Industriemacht. England, die globale führende wirtschaftliche und imperiale Macht, sah die „balance of power“ auf dem Kontinent bedroht, der Ursprung der deutsch-britischen Rivalität. Wechselnde Bündnisse der europäischen Mächte und diplomatische Winkelzüge sollten in der Folgezeit bis zum 1. Weltkrieg diese Balance sichern. Den Burgfrieden sicherte jedoch weit mehr eine wirtschaftlich fundierte Weltpolitik, in die das Deutsche Reich auf vielseitige Weise eingebunden war. Der europäische Imperialismus stand in seiner höchsten Blüte, seine Profiteure vertrugen sich, weniger aus Zuneigung, mehr aus pragmatischer Einsicht. Der Versuch scheiterte, als ein immenser Einbruch dem Globalisierungsschub ein Ende bereitete und die politischen Empfindlichkeiten, mangels gemeinsamen Interessen, wieder zusehends kollidierten. Die Staaten Europas besannen sich wieder auf die Machenschaften, wo ihre Stärken lagen, sie räumten ihrem bornierten Nationaldünkel einen „Platz an der Sonne“ ein. Der Fokus richtete sich in inniger Neigung wieder auf die Vorherrschaft in Europa.

Den Katastrophen des 20. Jahrhunderts standen nun Tür und Tor offen. Die populäre Vorstellung nationaler Herrlichkeiten, die Inszenierung nationaler Größe wirkte belebend auf die Menschen Europas. Ein Bypass, der geschickt eingesetzt, die Empfindlichkeiten und Verun-sicherungen der rasanten Um- widmung und Veränderung etablierter Werte ableiten und nutzbringend auffangen konnte. Die Machthaber Europas bedienten, einmal mehr, einmal weniger, sich dieser Offerte des einfach strukturierten, stumpfen Volksempfindens. Die Ritualisierung nationaler Größe wurde bis zur blamablen Lächerlichkeit inszeniert. Mit der Perfektionierung dieser Unsitte setzte sich besonders Deutschland ein Denkmal für die Ewigkeit. Vernunft, Verstand, Moral, Menschlichkeit waren hinderlich, sie lösten sich bald im großen völkischen Topf der Dummheit auf. Des Volkes Wille, so dachten die naiven Massen, sei nun die Legimitation für neue Moralitäten. Die Dummköpfe, sie folgten lediglich einer vulgären Suggestion der Rattenfänger ihrer Zeit. Rattenfänger mit marginal visionärerem Weit- und Überblick und völlig entblößt von jeder humanen Qualität. Das Resultat verantwortungslosem Nationalismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts kann sich sehen lassen, in 31 Jahren waren 70 000 000 Tote (in Worten siebzig Millionen) für nationale und rassistische Entgleisungen der Gesellschaften zu beklagen.

Europa war zerstört, die Sieger, nach kurzem Siegestaumel von der unschönen Realität eines zerstörten Kontinents eingeholt, fanden sich in der Gemeinschaft desillusionierter, Sieger wie Verlierer wieder. 70 Millionen Tote, unbeschreibliches Leid, ein zerstörter Kontinent und der Verlust globaler Bedeutung. Der horrende Preis für nationalistische Arroganz und Dummheit: Zerstörung, Leid, Tod und die Reduktion menschlicher Würde bis zur Unkenntlichkeit. War das lehrreich genug um künftigen Generationen aufzuzeigen in welchen Ideologien die Lösungen für ein friedliches Europa zu suchen sind?

Klaus Schneider Februar 2017

Wörterbuch

Begriffe – Wörter und ihre Bedeutung

Der Ausdruck Begriff steht für den Bedeutungsinhalt einer Bezeichnung oder eines Wortes. Begriffe sind gedankliche Konstrukte, sie setzen einen Denkprozess voraus und nehmen damit die Deutungs-hoheit über das Wort wahr. Ein Wort wird zu einem Begriff.

Begriffe sind jedoch als „Begriffe an sich“ nicht sehr anschaulich. Der Begriff Baum ist geläufig und auch hinreichend definiert, sollte man meinen. Als „Begriff an sich“ sicherlich, nur um sich einen Baum halbwegs vorzustellen, sind einige Angaben unerlässlich: Nadelbaum, Laubbaum … groß, klein, usw. Je präziser und detaillierter die Angaben werden, desto deutlicher formt sich eine Erkenntnis, eine illustrative Vorstellung von einem Objekt.

So wie bei den sinnlich erfassbaren Dingen, ist dies noch weit mehr bei geistigen Konstrukten der Fall. Je weiter sich ein Begriff von der sinnlichen Wahrnehmung entfernt, desto präziser muss er definiert, abgegrenzt werden um eine gewisse Allgemeinverständlichkeit und Interpretationsharmonie zu dokumentieren.

Für das Verständnis, die Erörterung von Texten, Aussagen und Gedanken ist es eine Grundbedingung, die verwendeten Begriffe zu synchronisieren, um irgendein nutzbares Resultat zu erzielen. Es wäre zwar von Vorteil, von vornherein in diesem Blog Begriffe zu benutzen, die sich ihrer Verständlichkeit nicht so hartnäckig widersetzen würden. Leider tritt oft das Problem oder das Unvermögen des Autors zutage, dass Umformulierungen von „schlauen“ Begriffen oft in einem stilistischen Desaster enden. Auch bieten Fachbegriffe, auch als Terminus bezeichnet, die Möglichkeit einer gewissen Versachlichung eines emotional polarisierenden Begriffs.

Die in den kommenden Beiträgen verwendeten diversen Begriffe, Fremdwörter, versucht der Autor im folgenden Wörterbuch zu erklären. In diesem abgegrenzten, definierten Sinn, sind sie auch in den Beiträgen zu verstehen.

Wörterbuch

Bypass Umgehung eines Hindernisses, um Ziel zu erreichen.
Destabilisierung  etwas aus dem Gleichgewicht bringen, es instabil, unbeständig machen;
didaktisch    das Lehren und Lernen betreffend
Dogmatische Ideologien       ohne Prüfung der Voraussetzungen, starr an einer Wertvorstellung festhaltende Weltanschauungen
Exodus Vorgang, bei dem Menschen ein Gebiet, ein Land verlassen oder eine Idee, eine Anschauung seine Bedeutung verliert
homogen   einheitlich oder gleichmäßig beschaffen
Imperialismus     Bestrebungen eines Staates, die Herrschaft oder zumindest Kontrolle über fremde Länder oder Völker zu erringen.
Instrumentalisierung     sich etwas (Sache) zu Nutze machen , ausbeuten , ausnützen,
Kalkül Von Erfahrung oder Kenntnis der Zusammenhänge hergeleitete produktive Überlegung
Konsolidierung    Festigung, Sicherung eines Bestandes
Legimitation für neue Moralitäten Nachweis der Berechtigung für neue moralische Haltungen, sittliches Empfinden und Verhalten
Pragmatische Einsicht       auf Nützliches, praktikabel ausgerichtete sachliche Einsicht
Reorganisation totalitärer Machtstrukturen Neuordnung, zerfallener Strukturen, hier: zurück zu den autoritären, undemokratischer, gewaltsam reglementierender Machtstrukturen
Ressentiments gefühlsmäßige Abneigung, Vorbehalt
Ritualisierung  Ein Prozess in dem ein Verhalten zu einem Muster, einem Ritual mit Signalwirkung  wird.
Souveränität   die Unabhängigkeit eines Staates von anderen Staaten (Souveränität nach außen) und  dessen Selbstbestimmtheit in Fragen der eigenen staatlichen Gestaltung (Souveränität nach innen) verstanden.
temporär zeitlich begrenzt
vulgäre Suggestion eine kärgliche, unqualifizierte, nicht wissenschaftlich legitimierte manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung   

 

 



 







 

 

Gaukler und Komödianten – des Volkes Vertretung bei der Bundesversammlung

Sinn und Nutzen der Bundes-versammlung besteht allein darin, einen Präsidenten, den Bundes-präsidenten zu wählen. Die Bundesversammlung setzt sich zur einen  Hälfte aus Mitgliedern des Bundestages und zur anderen Hälfte aus Mitgliedern, die von den Landes-parlamenten entsendet werden, zusammen. Die Landesparlamente besitzen bei der Auswahl ihrer Abordnungen eine freie Wahl der Person, vorausgesetzt diese besitzt das passive Wahlrecht.
(Passives Wahlrecht bedeutet, dass eine Person nicht nur wählen, sondern auch in ein Amt gewählt werden kann).

Nach Paragraf 4 des Gesetzes zur Bundespräsidentenwahl wählt ein Landtag die auf das Land entfallenden Mitglieder nach Vorschlagslisten. Die Bestimmungen der Geschäftsordnung des jeweiligen Landtages sind dabei „entsprechend anzuwenden“. Die Landesparlamente sind demnach legimitiert, willkürlich festzulegen, wer sich ihrer Ansicht nach den Verdienst erworben hat, als ehrwürdiges Mitglied dieser Bundesversammlung das Profil der Gesellschaft zu repräsentieren. Ein böser Mensch, der nun vermutet, dass bei dieser Auswahl nach medial wirksamen Personen gesucht würde, in deren Sonne sich die graue Politprominenz  erwärmen wolle. Das grenzt an böswillige Unterstellung. Dass alles was an populären Gaukler und Komödianten zur Verfügung steht, aufgeboten wird, ist nur der Inszenierung dieser politischen Tragödie geschuldet. Der Platz des Volkes befindet sich ausschließlich im Zuschauerraum und es sollte sich glücklich schätzen, in diesem Theater nicht noch als Statist missbraucht zu werden.

Who is Who der Bundesversammlung 2017 https://www.merkur.de/politik/diese-prominenten-waehlen-heute-bundespraesidenten-promis-in-bundesversammlung-2017-zr-7372205.html

Klaus Schneider Februar 2017