Einem Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz ist es zuzumuten, überschaubare Zusammenhänge zu erfassen und zu bewerten. Auch sollte es mit intuitiven Fähigkeiten, dem „Bauchgefühl“ erfassbar sein, wenn in behördlichen oder staatlichen Stellungnahmen haltloser Blödsinn verbreitet wird. Vor allem dann, wenn mit solchem Blödsinn, Handlungen staatlicher Stellen wider dem Interesse der Bevölkerung begründet wird. Im Hambacher Forst räumen nun die Behörden aus NRW ein Protestcamp gegen die sinnlose Abholzung von ökologisch wertvoller Waldfläche. Sie räumen es mit einem enorm großen und entsprechend kostenintensiven Polizeieinsatz. RWE dankt!
Begründet wird diese Aktion mit fehlendem Brandschutz der Baumhütten. Eine freche und diskriminierende Argumentation gegenüber der Bevölkerung. Oder bewegt sich deren Intellekt auf so beschämend niederem Niveau, dass diese Frechheit ohne Konsequenz, ohne wütende Reaktion bleibt.
Lasst die Menschen im Hambacher Forst nicht allein, wenn sie sich für den Klimaschutz kämpfen. Es ist nicht ihr Anliegen, es ist unser aller Anliegen. Wir leben auf der gleichen Erde, atmen die gleiche Luft und keine sogenannte Energiesicherheit kann ein gleichberechtigtes oder übergeordnetes Interesse vor dem Schutz der Natur logisch begründen. Was nützt Energiesicherheit, wenn eines Tages die Erde nur noch unter größtem technischen Aufwand bewohnbar ist? Macht das Sinn, wäre es rational begründbar, die Natur zuerst zu zerstören um sie dann synthetisch zu ersetzen?
Das vorhersehbare Fazit aus solch einer Fehlentwicklung wäre doch, dass alles, was heute noch als Allgemeingut der Natur, mehr oder weniger kostenfrei zur Verfügung steht, teuer vermarktet würde. Die Konzerne würden es begrüßen, bedeutet es doch Macht und Geld. Die Menschen wären die Verlierer, das Nutzvieh in den Ställen der Konzerne.
Klaus Schneider September 2018