Es war einmal….

 

So wie es einmal war, wird es nie mehr sein. Jedes prägnante Ereignis, jede Zäsur von Lebensbedingungen verändert eine Gesellschaft, verändert die Menschen, zumindest in der Wahrnehmung und Bewertung ihrer existenziellen Lebensbedingungen. Auch wenn heute ein paar Dummköpfe sich bereits eine Nachpandemiezeit, die es so nie geben wird, in den schillerndsten Farben ausmalen, die Renaissance ihrer Partys und Feste, der vollen Stadien und Konzerte mit zigtausenden Besuchern, die sorglose Ausgelassenheit, mit Hinz und Kunz fest im Fokus ihrer Vorstellungen verankert sehen, die Leichtigkeit, so wie sie einmal war, wird in dieser Form nie mehr sein. Jedes Husten, räuspern, niesen wird immer bei einem Teil der Menschen einen Nachhall, finden, entweder unmittelbar oder zeitversetzt, wird es zumindest ein latentes Unbehagen oder direkt Ängste auslösen. Die Folge könnte ein tiefes Misstrauen gegen alle und jene sein, die auch nur ein Symptom aufweisen, das in einen Zusammenhang mit einer Covidinfektion gebracht werden kann. Das lässt keine Leichtigkeit im Umgang miteinander zu, es ist vielmehr ein Pulverfass, an dem irgendjemand immer zündelt, entweder die Sorglosen oder die Ängstlichen.

Das Ziel gedanklicher Restauration sollte daher nicht die identische Wiederherstellung vergangener Verhaltensmuster, sondern die Adaption der gegenwärtigen Realität in zukünftige Gestaltungsmodelle des Lebensstiles sein. Sollte dies nicht gelingen, ist eine, vielleicht erst unmerkliche, doch nachhaltige, schwer reversible Spaltung der Gesellschaft möglich, viel mehr als die, bei einer Impfpflicht befürchtete oder die, zwischen Geimpften und Ungeimpften bereits existente.

Klaus Schneider Januar 2022

Buchvorstellung: Menschliches zwischen Sein und Schein
Info unter:
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Das Buch ist als Taschenbuch, Hardcover und E-book zu beziehen:
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Oh du selige Spendenzeit

 

 

Wie ein jedes Jahr spendet eine morbid, dekadente Konsumgesellschaft zur Weihnachtszeit für die armen, hungernden Menschen auf der Welt. Leidlich bemessene Summen Geldes für die Jammergestalten Asiens und Afrikas, für die Überlebenden verheerender Naturgewalten, die im vergangenen Jahr die Welt heimsuchten. Auch der eigene Kulturkreis erfreut sich sentimental, rührseliger Mildtätigkeit. Die, der dürftigen, staatlichen Fürsorge ausgelieferten Verlierer, eines, außer Kontrolle geratenen Turbokapitalismus oder den an körperlichen und seelischen Gebrechen leidenden Menschen, eben der ganze trübe Bodensatz einer Gesellschaft wird heuchlerischen Gemütes mit milden Gaben bedacht.
Was für ein Schmierentheater, das ein veritabler Anteil dieser verdorbenen Kreatur Mensch da veranstaltet! Davon sind, einmal ganz vorsichtig angedacht, diejenigen ausgenommen, welche sich auch übers Jahr nicht der Not aller, auf dieser Erde existierenden Kreaturen, verschließen. Aller Kreaturen, auch der Tiere, die in dieser Zeit ominöser Launigkeit, nach einem beschämenden Leidensweg in den wohl gemästeten Bäuchen naiver Heuchler landen.

Per se ein unseliger, schäbiger Akt, die Vergehen, Verbrechen wider jeder Menschlichkeit oder auch nur Vernunft, deren sich die gut situierten Wohlstandsbürger, ohne allzu großes Nachdenken, übers Jahr durch Tun oder Unterlassung, mitschuldig machten, durch Einmalzahlungen zu begleichen – ihr Gewissen von Schuld freizukaufen. Die Wurzeln dieser törichten Posse reichen allerdings bis ins Mittelalter zurück. Zu dieser Zeit begann die katholische Kirche Ablassbriefe zu verkaufen, welche gegen beträchtliche Summen Geldes einen Sündenerlass, ein reines Gewissen versprachen.
Ein reines Gewissen gegen Geld, da gehört schon eine beachtliche Portion Dummheit, respektive Frechheit dazu, um solchen Unsinn zu glauben bzw. ihn anzubieten. Doch, damals wie heute, findet diese Posse reichlich Anhänger, denn ist es nicht ein erleichterndes Gefühl sich einer drückenden Last zu entledigen? Es lebt sich dann doch um einiges leichter und vor allem, es passt wieder jede Menge neue Dummheit, Ignoranz, kognitive und moralische Fehlleistungen in die Depots wahrgenommener, menschlicher Unzulänglichkeiten.

Damals wie heute, nichts hat sich geändert und es wird sich auch nie etwas ändern. Es sind und bleiben stupide Kleingeister, denn ein paar Hundert Jahre ändern in den menschlichen Gehirnen keine Denkstrukturen. Nur etwas änderte sich, eine Kleinigkeit, Mildtätigkeit benötigt heutzutage eine Spendenquittung für die nächste Steuererklärung, Ordnung muss schließlich sein. Dann, ein Jahr später, zur gleichen Zeit, beglücken sie wieder diejenigen Kreaturen, die ein weiteres Jahr die direkten und indirekten Folgen ihres Konsum- und Genussgemetzel überlebten, wieder mit einer noblen Geste, mit ein paar, zu verschmerzenden Euro, man ist ja ein so guter, edler Mensch und der Seelenfrieden hat wieder ein Jahr seine Ruh.
Amen und fröhliche Weihnachten.

Klaus Schneider Dezember 2021

 

Buchvorstellung: Menschliches zwischen Sein und Schein
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Trübe Sicht – Menschliches zwischen Sein und Schein

Buchvorstellung


Trübe Sicht von Klaus A. Sartorius
Die Streitschrift stellt die moralische Kompetenz der Menschheit und die theoretische Option möglicher Handlungsfreiheit des Individuums infrage. Eine Kritik, ein Erklärungsversuch und eine Prognose sich abzeichnender, ruinöser sozialer Entwicklungstendenzen, die jedes verfügbare, empirisch verifizierte Wissen, jede, theoretisch mögliche Vernunft, außer Acht lässt. Warum handeln die Menschen in der Regel inhuman und unbedacht, obwohl alternative, ethisch vernünftigere und auch konsistentere Handlungsoptionen vorhanden wären? Setzen die begrenzten, geistigen Fähigkeiten hier zu enge Grenzen der Wahrnehmung, der Erkenntnis und in Folge der Vernunft? Ist nicht die Vernunft, sondern der egozentrische Selbsterhaltungstrieb, die zwingende Handlungsstrategie des menschlichen Geistes und somit die Annahme einer möglichen, besseren Welt eine naive Illusion?


Das Buch ist als Taschenbuch, Hardcover und E-book zu beziehen:
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Corona – Exitus von Verstand und Einsicht

WAS NUN TUN?

Solidarität als Grundprinzip des menschlichen Lebens und Überlebens begründet sich aus der Zusammengehörigkeit von Individuen oder Gruppen von Ethnien, im staatsrechtlichen Sinn von territorial begrenzten Gesellschaften, den Staaten. Dies äußert sich im Idealfall in gegenseitiger, zwangloser Hilfe und dem Eintreten füreinander. In der Praxis wird existenzielle Solidarität, von Staats wegen, zwingend eingefordert und in Bereichen, die der Funktionalität der Gesellschaft bzw. des Staates dienen, als nicht verhandelbar postuliert. So die Sozialversicherungen, die Finanzierung staatlicher Aufgaben über zwangsweise erhobenen Steuern und Abgaben. Solch verpflichtende Solidarität, auch unter teils erheblichem Repressionsdruck eingefordert, lässt eine Gesellschaft existieren, ist die Basis ihrer Funktionalität, die Basis der Existenz ihrer Mitglieder.

Diese verpflichtende Solidarität, in der Beurteilung einiger schlichter Zeitgenossen schon eine Zumutung individueller Selbstbestimmung, wird nun aus gegebenem Anlass durch eine ungeheuerlich, infame Forderung auf eigenverantwortliche, zwanglose Solidarität, exorbitant überspannt. Was für eine Zumutung für Geister von geringer Kraft, die sich mit ihrer Eigenverantwortung bereits hoffnungslos überfordert zeigen, an dem Nächsten, den Gemeinschaften, der Gesellschaft solidarisch, selbstlos zu handeln, wenn dieses Selbst ihres Wesens sich lediglich im trivialen Existieren definiert.

Gehört nicht eine respektable Portion Dummheit dazu, die existenziell prekäre Lage einer globalen Pandemie, nie erahnten Ausmaßes, dümmlich zu ignorieren, die pandemisch notwendigen Handlungsoptionen nicht zu erkennen und, den erforderlichen, individuellen, gesellschaftlichen oder politischen Beitrag zur Lösung dieser Krise der Gesellschaft zu verweigern?
Es liegt hier keine überhebliche Anmaßung vor, die Gruppe von Impfgegnern, Verweigerer, Corona Leugnern, Ignoranten und inkompetenten politischen Entscheidungsträgern mit dem Begriff der Dummheit in Verbindung zu bringen, denn Dummheit umschreibt die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen logische Schlüsse zu ziehen und adäquat darauf zu reagieren. Dies kann teilweise auf Informationsdefizit, oder dem bewussten Ignorieren von verifizierten Informationen resultieren, was zur Formung eines plausiblen Urteils zwingend erforderlich ist. Auch reduzierte Intelligenz oder dilettantische Bildung des Geistes in Verbindung mit einer ausgeprägten Trägheit im Auffassungsvermögen zeigen sich hier sehr hinderlich. Als Folge solchen geistigen Phlegmas nimmt das zeitnahe Urteilsvermögen Schaden, die zur Verfügung stehenden Fakten sind in einem adäquaten Zeitkontext nicht zu verknüpfen. Kant nennt diesen Mangel an Urteilsvermögen Dummheit, und meint, dass „solchen Gebrechen … gar nicht abzuhelfen“ sei. Heute verbergen sich solche geistigen Defizite gerne hinter dem Begriff alternative Fakten.

So treiben wir nun in die vierte Welle, die fünfte usw. Dies ist aber nicht der Geiselhaft der Ungeimpften geschuldet, diese, aktuell gerne verwendete Floskel, ist polemisch geprägt und zeigt keinen konsensfähigen Lösungsansatz auf. Das Dilemma liegt in dieser unseligen, in der Gesellschaft eingebetteten, stupiden Dummheit, einiger weniger ihrer Mitglieder. Deren Sprache zu sprechen, ihr marginales Auffassungsvermögen zu erreichen, ist eine, nie endende Sisyphusarbeit. So können Zwangslösungen zwar kurzzeitigen, aber kaum nachhaltigen Erfolg bringen. Wenn sich unter solchen misslichen Bedingungen je scheinbare Erfolge zeigen, muss die Gesellschaft aber bereit sein, den Preis dafür zu bezahlen, den Preis des Risikos einer Radikalisierung dieser ganzen Szene. Dummheit ist letzten Endes nicht durch Repression heilbar, sie besitzt die Fähigkeit sich selbst zu überleben. Letzten Endes bleib nur die Resignation und die Akzeptanz der Mangelhaftigkeit des menschlichen Wesens. Auch sollte immer in Betracht gezogen werden, dass das soziale Umfeld den Charakter formt und dieser sich nicht autark und unbeeinflusst von seiner Umwelt ausbildet. So ernten wir heute lediglich das, was die Gesellschaft an Werte und Moral in jahrzehntelanger Misswirtschaft an- und ausbaute, pflegte und hegte, nicht mehr und nicht weniger zeichnet verantwortlich für die momentane Lage. Es würde Sinn machen, dies zu akzeptieren und nicht in end- und fruchtlosen Bekehrungsversuchen an die Einsicht einiger weniger zu appellieren, sondern im Interesse der Einsichtigen Fakten schaffen, die dringend gebotene Solidarität aller verpflichtend einzufordern. Es könnte sonst leicht geschehen, dass das Vertrauen in den Staat und seine Organe weiteren, bei der Lage der Dinge auch irreversiblen Schaden, nimmt, vor allem bei denen, die das Demokratische System noch stützen und am Leben erhalten. Dies könnte sich rapid verändern, wenn dieses System und seine politischen Entscheidungsträger die Sicherheit, d. h. die mögliche körperlich Unversehrtheit, nicht mehr garantieren kann, bzw. dem begründeten Anspruch aus Naivität und Dummheit keinen vorrangigen Wert beigemessen wird.
K. Schneider November 2021

 

Buchvorstellung: Trübe Sicht – Eine Kritik des menschlichen Wesens, dessen begrenzter Wahrnehmung und möglicherEinsicht
https://shop.tredition.com/booktitle/Tr%C3%83%C2%BCbe_Sicht/W-1_160664

 

Meinungsfreiheit auch bei widrigen Ansichten

 

Was taugt das Grundrecht der Meinungsfreiheit, wenn die Äußerung einer Meinung, die nicht dem aktuellen Gedankengut folgt, unter dem empörten Aufschrei schlichter Volksseelen, polemisch und unsachlich diskreditiert wird? Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht, das über die Schmerzgrenze der Akzeptanz, der eigenen Meinung widersprechender Ansichten, reichen muss. Diese Akzeptanz darf erst da enden, wo offen die menschliche Würde oder das System des Rechtsstaates attackiert wird, welches, als die Voraussetzung dieser Meinungsfreiheit, nicht zur Disposition stehen darf. Alle Meinungen darunter verdienen den Respekt einer sachlichen, auch kontroversen Diskussion, sowie die Achtung der menschlichen Würde und geistigen Autonomie dessen, der sie äußert.

Dieses Prinzip, mit Blick auf eigene oder angenommene Befindlichkeiten Anderer in Frage zu stellen, stellt das Grundrecht der Meinungsfreiheit zur Disposition, damit aber auch den eigenen Rechtsanspruch, mit dem dieses Grundrecht in diesem Fall in Frage gestellt wird. So ist dieses Recht unteilbar und für eine offene Gesellschaft einer ihrer unverzichtbaren, existenziellen Werte.

Unter diesen Gesichtspunkten sind die anonymen, polemischen Kommentare in den sozialen Medien gegen die, der eigenen Ansicht widersprechenden Meinungen, an sich keiner Würdigung wert. Ein solches geistiges Niveau ist, ohne Schaden an der eigenen Reputation zu nehmen, nicht kommentierbar. Etwas diffiziler erweist sich dies bei einem offenen medialen Verriss unpopulärer Ansichten. Die Kritik einer Meinung, die öffentliches Interesse betrifft, ist an sich produktiv und sinnvoll, sofern sie nicht zum Ziel hat, eine, an und für sich sachlich bedingte Meinung, über die Herabwürdigung der Person, die sie äußerte, zu diffamieren. Das ist ein schäbiges Vorgehen, das mit keinem, noch so individuell berechtigten Anliegen, zu rechtfertigen ist.

Klaus Schneider Mai 2021

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