Trübe Sicht – Menschliches zwischen Sein und Schein

Buchvorstellung


Trübe Sicht von Klaus A. Sartorius
Die Streitschrift stellt die moralische Kompetenz der Menschheit und die theoretische Option möglicher Handlungsfreiheit des Individuums infrage. Eine Kritik, ein Erklärungsversuch und eine Prognose sich abzeichnender, ruinöser sozialer Entwicklungstendenzen, die jedes verfügbare, empirisch verifizierte Wissen, jede, theoretisch mögliche Vernunft, außer Acht lässt. Warum handeln die Menschen in der Regel inhuman und unbedacht, obwohl alternative, ethisch vernünftigere und auch konsistentere Handlungsoptionen vorhanden wären? Setzen die begrenzten, geistigen Fähigkeiten hier zu enge Grenzen der Wahrnehmung, der Erkenntnis und in Folge der Vernunft? Ist nicht die Vernunft, sondern der egozentrische Selbsterhaltungstrieb, die zwingende Handlungsstrategie des menschlichen Geistes und somit die Annahme einer möglichen, besseren Welt eine naive Illusion?


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Corona – Exitus von Verstand und Einsicht

WAS NUN TUN?

Solidarität als Grundprinzip des menschlichen Lebens und Überlebens begründet sich aus der Zusammengehörigkeit von Individuen oder Gruppen von Ethnien, im staatsrechtlichen Sinn von territorial begrenzten Gesellschaften, den Staaten. Dies äußert sich im Idealfall in gegenseitiger, zwangloser Hilfe und dem Eintreten füreinander. In der Praxis wird existenzielle Solidarität, von Staats wegen, zwingend eingefordert und in Bereichen, die der Funktionalität der Gesellschaft bzw. des Staates dienen, als nicht verhandelbar postuliert. So die Sozialversicherungen, die Finanzierung staatlicher Aufgaben über zwangsweise erhobenen Steuern und Abgaben. Solch verpflichtende Solidarität, auch unter teils erheblichem Repressionsdruck eingefordert, lässt eine Gesellschaft existieren, ist die Basis ihrer Funktionalität, die Basis der Existenz ihrer Mitglieder.

Diese verpflichtende Solidarität, in der Beurteilung einiger schlichter Zeitgenossen schon eine Zumutung individueller Selbstbestimmung, wird nun aus gegebenem Anlass durch eine ungeheuerlich, infame Forderung auf eigenverantwortliche, zwanglose Solidarität, exorbitant überspannt. Was für eine Zumutung für Geister von geringer Kraft, die sich mit ihrer Eigenverantwortung bereits hoffnungslos überfordert zeigen, an dem Nächsten, den Gemeinschaften, der Gesellschaft solidarisch, selbstlos zu handeln, wenn dieses Selbst ihres Wesens sich lediglich im trivialen Existieren definiert.

Gehört nicht eine respektable Portion Dummheit dazu, die existenziell prekäre Lage einer globalen Pandemie, nie erahnten Ausmaßes, dümmlich zu ignorieren, die pandemisch notwendigen Handlungsoptionen nicht zu erkennen und, den erforderlichen, individuellen, gesellschaftlichen oder politischen Beitrag zur Lösung dieser Krise der Gesellschaft zu verweigern?
Es liegt hier keine überhebliche Anmaßung vor, die Gruppe von Impfgegnern, Verweigerer, Corona Leugnern, Ignoranten und inkompetenten politischen Entscheidungsträgern mit dem Begriff der Dummheit in Verbindung zu bringen, denn Dummheit umschreibt die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen logische Schlüsse zu ziehen und adäquat darauf zu reagieren. Dies kann teilweise auf Informationsdefizit, oder dem bewussten Ignorieren von verifizierten Informationen resultieren, was zur Formung eines plausiblen Urteils zwingend erforderlich ist. Auch reduzierte Intelligenz oder dilettantische Bildung des Geistes in Verbindung mit einer ausgeprägten Trägheit im Auffassungsvermögen zeigen sich hier sehr hinderlich. Als Folge solchen geistigen Phlegmas nimmt das zeitnahe Urteilsvermögen Schaden, die zur Verfügung stehenden Fakten sind in einem adäquaten Zeitkontext nicht zu verknüpfen. Kant nennt diesen Mangel an Urteilsvermögen Dummheit, und meint, dass „solchen Gebrechen … gar nicht abzuhelfen“ sei. Heute verbergen sich solche geistigen Defizite gerne hinter dem Begriff alternative Fakten.

So treiben wir nun in die vierte Welle, die fünfte usw. Dies ist aber nicht der Geiselhaft der Ungeimpften geschuldet, diese, aktuell gerne verwendete Floskel, ist polemisch geprägt und zeigt keinen konsensfähigen Lösungsansatz auf. Das Dilemma liegt in dieser unseligen, in der Gesellschaft eingebetteten, stupiden Dummheit, einiger weniger ihrer Mitglieder. Deren Sprache zu sprechen, ihr marginales Auffassungsvermögen zu erreichen, ist eine, nie endende Sisyphusarbeit. So können Zwangslösungen zwar kurzzeitigen, aber kaum nachhaltigen Erfolg bringen. Wenn sich unter solchen misslichen Bedingungen je scheinbare Erfolge zeigen, muss die Gesellschaft aber bereit sein, den Preis dafür zu bezahlen, den Preis des Risikos einer Radikalisierung dieser ganzen Szene. Dummheit ist letzten Endes nicht durch Repression heilbar, sie besitzt die Fähigkeit sich selbst zu überleben. Letzten Endes bleib nur die Resignation und die Akzeptanz der Mangelhaftigkeit des menschlichen Wesens. Auch sollte immer in Betracht gezogen werden, dass das soziale Umfeld den Charakter formt und dieser sich nicht autark und unbeeinflusst von seiner Umwelt ausbildet. So ernten wir heute lediglich das, was die Gesellschaft an Werte und Moral in jahrzehntelanger Misswirtschaft an- und ausbaute, pflegte und hegte, nicht mehr und nicht weniger zeichnet verantwortlich für die momentane Lage. Es würde Sinn machen, dies zu akzeptieren und nicht in end- und fruchtlosen Bekehrungsversuchen an die Einsicht einiger weniger zu appellieren, sondern im Interesse der Einsichtigen Fakten schaffen, die dringend gebotene Solidarität aller verpflichtend einzufordern. Es könnte sonst leicht geschehen, dass das Vertrauen in den Staat und seine Organe weiteren, bei der Lage der Dinge auch irreversiblen Schaden, nimmt, vor allem bei denen, die das Demokratische System noch stützen und am Leben erhalten. Dies könnte sich rapid verändern, wenn dieses System und seine politischen Entscheidungsträger die Sicherheit, d. h. die mögliche körperlich Unversehrtheit, nicht mehr garantieren kann, bzw. dem begründeten Anspruch aus Naivität und Dummheit keinen vorrangigen Wert beigemessen wird.
K. Schneider November 2021

 

Buchvorstellung: Trübe Sicht – Eine Kritik des menschlichen Wesens, dessen begrenzter Wahrnehmung und möglicherEinsicht
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