Ist Moral moralisch

Steht Moral eine pauschale Verbindlichkeit zu?

Was ist Moral

Normensysteme, die das angemessene Handeln und Verhalten von vernunftbegabten Lebewesen festlegen, werden generell als Moral, bzw. Moralen bezeichnet. Diese Regel- und Wertesysteme konstituieren sich aus historisch- kultureller und religiöser Erfahrung. Sie werden in einer Gesellschaft als allgemein gültiger Verhaltensmaßstab verstanden.  ( Sittlichkeit ist die veraltete Form von Moral) Diese, überwiegend konservativ geprägten Normen fordern, allein aufgrund ihrer Existenz, eine pauschale Verbindlichkeit ein.

 

Wo hat Moral ihren Ursprung?

Moral entsteht und entwickelt sich in und aus einem homogenen Kulturkreis.  Sie ist spezifisch und fasst die Summe der Werte und Vorstellungen zusammen, die in der Stammesgeschichte für richtig empfunden wurden, ohne dafür weitere Gründe angeben zu können. Moral unterscheidet sich von Weltregion zu Weltregion, von Nation zu Nation, von Zeitalter zu Zeitalter, zum Teil recht erheblich.Moral ist mehr oder weniger ein diffuses Empfinden, ständiger Manipulation ideologischer oder wirtschaftlicher Interessen ausgesetzt. Moral mit einem Ideal einer höchsten Instanz gleichzusetzen.

Besitzt Moral eine Moral?

Nein! Moral ist nicht moralisch, sie orientiert sich  an Machtinteressen. Moral ist ein subjektives Werturteil, sie bewertet Handlungen, Verhalten – was ist gut, was ist böse.
Wer legte solche Werte fest?
Jede Gesellschaftsschicht nach Ihren Interessen!

Nach Nietzsche definieren privilegierte Gesellschaftsschichten ihre eigenen Handlungen als „gut“ im Sinne von „edel“, „vornehm“, „mächtig“, „glücklich“ etc. Dagegen schätzen diese „Schichten“ die Handlungen der anderen, niedrigeren Menschen als „schlecht“ im Sinne von „schlicht“, „(all)gemein“, „unvornehm“ ab, ohne ihnen daraus einen Vorwurf zu machen.
Umgekehrt geht die Wertung der Unterprivilegierten, Niedrigen, Armen, Kranken, der „Sklaven“ vor: Ihre Empfindung beruht auf Ressentiment, sie schätzen zuerst die anderen als die „Bösen“, den „bösen Feind“ ab. Sich selbst definieren sie erst danach als die „Guten“ eben im Gegensatz zu jenen Bösen – das heißt, sie selbst sind „gut“, weil sie nicht „böse“ sind, ihr Begriff von „Gut“ ist reaktiv statt aktiv wie bei den Vornehmen und beruht auf einer Wertumkehr.

So war es zu allen Zeiten, in der Menschen lebten, früher, wie in der Gegenwart und der Zukunft. Nicht das Gute an sich,  sondern die Herkunft, der Ursprung des moralischen Urteils, bestimmen die Qualität der Moral.

Fazit: Moral steht keine pauschale Verbindlichkeit zu!

Es ist eine Kritik der moralischen Werte dringend nötig, die Qualität dieser Werte sollte einer kritischen Analyse unterzogen werden – Eine Forderung an den menschlichen Intellekt.

Klaus Schneider Januar 2017

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