Kriege und Krisen

 

Der Lauf der Dinge dieser Welt wird seit jeher von einem stetigen Wechsel der Vorherrschaft von Staaten gegenüber anderen Staaten, von Krieg und Frieden geprägt. Dies wirkt sich sowohl ideologisch , als auch wirtschaftlich und kulturell aus. Es ist ein Kommen und Gehen von stetig variierenden Herrschaftsformen, von Wohlstand und davon extrem divergierender Armut.
Herrscher und Beherrschte, Ausbeuter und Ausgebeutete gab es immer und wird es immer geben. Die Menschheit wird sich in ihrem inneren Wesen nie ändern, es sind im Grunde ihres Wesens dieselben Menschen, die seit jeher diesen Planeten bevölkern. Sie verändern lediglich temporär , je nach den aktuellen Bedingungen ihrer Lebensumstände, ihre kulturellen und moralischen Maxime. Ein wenig stabiler Vorgang, hinterfragt man dessen reale Wertigkeit in Bezug auf eine weitere vernunftorientierte Entwicklung der menschlichen Spezies.
So führt der Glaube an eine lineare Geschichtsentwicklung, die Vorstellung einer kontinuierlichen Fortschrittsentwicklung zu keiner nutzbaren Erkenntnis. Doch hat diese Annahme der Geschichte als Einheit im Sinne einer Weltgeschichte das Handeln und Denken der westlichen Moderne geprägt. Anlass dieses Geschichtsverständnisses war das Christentum mit dessen Idee einer zeitlichen Bewegung der Reifung, vom Sündenfall hin zur Erlösung. Dieses linear teleonome Fortschrittsdenken übernahmen, die religiösen Aspekte abstreifend, die Aufklärung und der Deutsche Idealismus, sowie nachfolgend die positivistischen Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert. Sie postulieren eine, durch die Vernunft geleitete Geschichte, ein stetig fortwährender, technischen Fortschritt, dem auch zwingend ein gesellschaftlicher Fortschritt zugesprochen wird. Eine Annahme die bis heute als wesentliche Legitimation für politische Entscheidungen dient.
Eine fatale Fehleinschätzung, wenig im Lauf der Dinge dieser Welt ist verlässlich linear, kausal bedingt und zielgerichtet. Der geschichtliche Verlauf ist chaotisch und selten von pragmatischer Vernunft geleitet. Es ist ein zufälliges, diffuses Zusammenspiel von Funktion und Dysfunktion der Natur und des im Wesen der Menschen angesiedelten Lebens- und Machtwillens als Gegenpol zum Chaos der Zufälligkeit und Banalität jeder Existenz. Nachdem Jahrtausende lang die physikalischen und politisch soziologischen Abläufe einem kausalen Prinzip unterworfen schienen, ist seit dem 20. Jahrhundert, durch die Erkenntnisse der Quantenphysik bekannt, dass zumindest, dieser Annahme im physikalischen Bereich, nicht so ist. Diese Erkenntnis ist zwar der bildlichen Anschauung entzogen, doch erkenntnistheoretisch von eminenter Bedeutung, denn die apodiktische Annahme, dass ein kausales Prinzip den Ablauf aller Ereignisse zwingend bedingt, wird durch dieses Wissen problematisch.
Ereignisse, gleich welcher Art, stehen nicht zwangsläufig in einem kalkulierbaren, kausalen Zusammenhang. Diese Erkenntnis als Grundlage politischer und sozialer Orientierung könnte dazu beitragen, das stetig zunehmende weltpolitische Chaos zeitnah zu verstehen, um, ohne in langer Erstarrungsphase zu verharren, pragmatisch und effizient darauf zu reagieren. Alte, überholte Denkmuster sind den Menschen zwar von jeher lieb und teuer, doch besitzen sie meist nur einen musealen Wert und sind zu nichts mehr zu gebrauchen.

Klaus Schneider Juli 2022

Buchvorstellung


Trübe Sicht von Klaus A. Sartorius
Die Streitschrift stellt die moralische Kompetenz der Menschheit und die theoretische Option möglicher Handlungsfreiheit des Individuums infrage. Eine Kritik, ein Erklärungsversuch und eine Prognose sich abzeichnender, ruinöser sozialer Entwicklungstendenzen, die jedes verfügbare, empirisch verifizierte Wissen, jede, theoretisch mögliche Vernunft, außer Acht lässt. Warum handeln die Menschen in der Regel inhuman und unbedacht, obwohl alternative, ethisch vernünftigere und auch konsistentere Handlungsoptionen vorhanden wären? Setzen die begrenzten, geistigen Fähigkeiten hier zu enge Grenzen der Wahrnehmung, der Erkenntnis und in Folge der Vernunft? Ist nicht die Vernunft, sondern der egozentrische Selbsterhaltungstrieb, die zwingende Handlungsstrategie des menschlichen Geistes und somit die Annahme einer möglichen, besseren Welt eine naive Illusion?


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