Der Letzte lösche doch bitte das Licht!

 

eine Nation wählt sich, wenn auch nur mit etwas mehr als der Hälfte ihrer Bürger, selbst eine Diktatur. Respekt!

51,4% intelligenzreduzierte Kreaturen, man möchte es nicht glauben, nicht wahrnehmen, entschieden sich gegen sich selbst, gegen ihre Individualität, ihre politische und individuelle Selbst-bestimmung und Freiheit. Privilegien, auf die die Würde des Menschen fundiert.  Für diese Würde riskierten und verloren schon Millionen von Menschen ihr Leben, und der Clown aus dem Staat jenseits des Atlantiks, das sich als Hort der Freiheit aufspielt, gehörte zu den ersten Gratulanten dieser Kastration. Man möchte verzweifeln und sucht in Gedanken einen Schalter mit welchem sich diese miserabel inszenierte Tragödie abschalten ließe.

Die Freiheit wird durch die Optionen der Freiheit eliminiert. „Mein Gott Mensch“, so viel Dummheit sichert dir wirklich den Spitzenplatz unter all den biologisch existierenden Lebensformen. Hat diese wirre Positionierung die Evolution vergeigt, indem sie den Instinkt zugunsten des Intellekts, der jedoch selten befriedigende Leistungen liefert, verkümmern ließ, die Vermassung auf Kosten der Individualität forcierte, nur um möglichst viele Produkte zu erzeugen? Quantität statt Qualität? Oder müssen wir uns ihr dankbar erweisen, dass die Spezies Mensch sich wenigstens so halbwegs akzeptabel entwickelte?

Nach der materialistischen Lebensauffassung von Jean Rostand sollte letztere Frage doch gewissenhaft überdacht werden.

Woher stammt der Mensch?

Aus einem zusammengewürfelten Geschlecht von Tieren die heute ausgestorben sind und unter denen es gallertartige Strahlentiere, Kriechwürmer, klebrige Fische und behaarte Säugetiere gab. Diese Kette von Vorfahren, die immer unansehnlicher werden, je weiter man sie zurück verfolgt, schließt er sich an, ohne Lösung der Kontinuität mit den mikroskopischen Elementen, die vor mehreren Jahrmilliarden aus der Erdrinde hervorgingen.

Die Entstehung des Menschen, ein Vorkommnis unter anderen, ist das Ereignis einer Reihe von Zufällen, deren erster das unvermittelte und keineswegs vorhersehbare Auftreten jener seltsamen Verbindungen des Kohlenstoffs war, die sich zum Protoplasma vereinigten.

Der Mensch ist nicht das Werk eines klaren Willens, er ist nicht einmal das Ergebnis eines dumpfen und wirren Impulses. Die blinden und verworrenen Vorgänge, denen er entsprang, erstrebten nichts, planten nichts, hatten nicht den Schatten eines Zieles. Er entstand ohne Vernunft und ohne Zweck, so wie alle anderen Wesen entstanden sind, irgendwann, irgendwie, irgendwo.

Die Natur kennt keine Bevorzugung, und der Mensch gilt ihr trotz seines Genies  nicht mehr als die Millionen anderer Arten, die irdisches Leben hervorgebracht hat. Wäre der Stamm der Primaten durch irgendeinen geologischen Zufall anfänglich abgeschnitten worden, so wäre das denkbare Bewusstsein nie auf Erden erschienen. Es ist übrigens möglich, dass im Laufe der Jahrtausende gewisse Stämme von Organismen eliminiert wurden, die möglicherweise vollkommenere Formen als die unsrigen hervorgebracht hätten.

Wie dem auch sei, der Mensch ist da. Aus einem bestimmten Tiergeschlecht, das in keiner Weise eine solche Entwicklung zu versprechen schien, ging eines Tages jenes widerspruchsvolle Geschöpf hervor, das die Integralrechnung erfinden und von Gerechtigkeit träumen sollte.

Jean Rostand (* 30. Oktober 1894 in Paris; † 4. September 1977 in Ville-d’Avray) war ein französischer Biologe, Philosoph und Schriftsteller.

Klaus Schneider April 2017