Ist eine Existenz, ein Leben in seiner Vergänglichkeit, mehr als eine trügerische, substanzlose Hoffnung ohne Wert?
Eine Existenz, ein Irrweg, mehr schlecht wie recht geleitet von Phantasie, deren wirren Ziele aus kapriziösen Launen und Stimmungen. Ein strukturloses Gebilde aus den Vorgaben der Zeit, nur brauchbar zum schnellen Gebrauch, nutzloser, untauglicher Evolutionsmüll von keinerlei universellem Wert?
Kalt ist der Weg durch die Lebenszeit, die dürftige Wärme, die wenigen Sonnenstunden im Frühling, lediglich eine Folge kindlicher Arglosigkeit, ein meist verregneter und kühler Sommer, der sich am Ende pragmatisch einer peinlichen Erinnerung entzieht. Der Herbst, Abschluss dieser Tristesse, ohne große Ambitionen, reiht sich nahtlos in dieses Flickwerk trüber Umstände ein.
Glüht auch manches Mal das Fieber einer Euphorie, einer Leidenschaft, scheint einmal die Sonne zaghaft zwischen den Formationen dunkler Wolken, es ist eine trügerische Illusion, die Welt wird sich nur kurz erwärmen und blieb unwirtlich. Der Mensch muss trotz all dem seinen Weg gehen, Schritt für Schritt, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Je länger er ihn geht, desto beschwerlicher wird er ihm erscheinen, denn es ist selten der Weg, den er gehen wollte. Es ist lediglich einer von möglichen Wegen, die ihn durch die Zeit seinem Ende zuführen.
Was bleibt, ist die Hoffnung, die Inspiration, der Antrieb, die Kraft, der Trost des Menschen. Hoffnung ist Bewegung, ist der Motor des Lebens. So trügerisch und falsch kann sie niemals sein, dass sie diesen Zweck nicht erfüllen würde. Sie ist die subjektive Realität eines jeden Individuums, sein Wille zur und sein Weg durch seine Existenz und Zeit, so miserabel diese ihm auch erscheint. Die Hoffnung ist alles was ist und bleibt, sie zu verlieren bedeutet das Ende jeder Individualität. das Individuum hört auf zu existieren.
Klaus Schneider November 2018


Der Staat als Exekutive einer verbindlich regulierten Gemeinschaft hilft „schuldlos in Not“ geratenen Menschen, Opfer von Naturkatastrophen, von wirtschaftlichen und sozialen Schieflagen, Menschen mit Behinderungen, Krankheiten und was sonst noch für Dissensen mit der Norm sie an an autonomer Lebensführung hindert.
Die Versuche von Schuldzuweisung oder Freistellung von Schuld stellen eine dumme, kleinkarierte Unsitte dar. Aus diesem Grunde sollte es doch an der Zeit sein, von dieser unseligen Floskel „schuldlos in Not geraten“ abzusehen und von jeder weiteren Bewertung der Empfänger staatlicher Leistungen abzusehen. Die Gesellschaft hat eine inwendige Verpflichtung sich und ihre Strukturen zu erhalten und das tut sie am Besten, wenn sie den sozialen Frieden sichert. Wenn der Untergrund, die Basis, auf dem ein Gebäude, eine Gesellschaft, steht, nichts taugt, wird der Überbau bald in eine kritische Schieflage geraten und das liebe Ankläger, Richter in Biedermanns Geist, wird erst richtig teuer.
Verschulden, Schuld, „selber Schuld“, affektive Begriffe mit denen der deutsche Einfaltspinsel seine Umwelt gerne kategorisiert, soziale und menschliche Schieflagen in ihrem sichtbaren Resultat, richtet. Seinem Urteil liegen keine stichhaltigen Beweise zu Grunde, keine hinderlichen ethischen Grundsätze oder Rechtsnormen. Solch dummes Zeug braucht er nicht, er, der ein anhaftendes Gerechtigkeitsempfinden seinem schlichten Gemüt zurechnet, hat das nicht nötig. Dieses gottgegebene Urteilsvermögen wussten auch schon seine Vorfahren gut zu nutzen, als diese ihre jüdischen Mitbürger und alles weitere wertlose Leben, im Einklang mit einem robusten Volksempfinden, der „Gerechtigkeit“ des NS- Staates überließen.
Wäre es nicht an der Zeit, zum Verständnis restaurativer Tendenzen, einer, zur geistigen Degeneration treibenden Gesellschaft, die Sympathisanten rassistisch, nationalistischer Polemik zu fragen, was Sie, als Außenstehende, von Intelligenz halten.
Armes Deutschland, Land der Dichter und Denker. Einer dieser Dichter und Denker, Heinrich Heine, verfasste vor 174 Jahren einen zeitlosen Kommentar zu deutscher Gesinnung.