Alle Existenz, alles Leben hat einen Anfang und ein Ende, ein die Natur und folglich auch die menschliche Ethnie erhaltender Prozess. Die mehr oder weniger pragmatische Resignation des Menschen vor seinem endgültigen Ende, seines Sterbens, ist bei differenzierter Betrachtung weniger in der Akzeptanz evidenter Erkenntnis zu suchen, als in der Hoffnung auf nachfolgende Existenzkonstrukte. In dieser Neuauflage wird die Umkehr, so die Erwartung, eines in der Retrospektive konträren, als ungerecht empfundenen Lebensablauf mit weit positiven Vorzeichen erfolgen.
Diese Annahmen nähren sich aus den Versprechungen, der global relevanten Religionen. Diese stellen als Sahnehäubchen zudem ein Gottesurteil in Aussicht, das die Duldsamkeit, die Demut gegenüber den so genannten, göttlichen oder als göttlich konform vermarkteten, Geboten, Gesetzen und Normen mit einer imaginären, ewigen Existenz in stetiger Glückseligkeit belohnen und die Bösen, die Profiteure der realen Existenz, bestrafen.
Eine, seit Menschengedenken bewährte Manipulation schlichter Gemüter, mit der das nutzbare Humankapital, bei Laune gehalten wurde und die cleveren Nutznießer dieser Märchen sich bequem der menschlichen Ressourcen bedienen konnten.
Resümee: Für den Blinden ist es ohne Bedeutung, ob er am Tag oder in dunkelster Nacht seinen Weg geht, die Fernsicht gut oder schlecht ist. Dies gilt auch für den Naiven und Dummen, für den der Erkenntnisstand der Menschheit, das verfügbare Wissen, ohne nutzbaren Wert ist, Wissen und Wesen sind hier nicht kompatibel.
Klaus Schneider November 2018
Ist eine Existenz, ein Leben in seiner Vergänglichkeit, mehr als eine trügerische, substanzlose Hoffnung ohne Wert?

Der Staat als Exekutive einer verbindlich regulierten Gemeinschaft hilft „schuldlos in Not“ geratenen Menschen, Opfer von Naturkatastrophen, von wirtschaftlichen und sozialen Schieflagen, Menschen mit Behinderungen, Krankheiten und was sonst noch für Dissensen mit der Norm sie an an autonomer Lebensführung hindert.
Die Versuche von Schuldzuweisung oder Freistellung von Schuld stellen eine dumme, kleinkarierte Unsitte dar. Aus diesem Grunde sollte es doch an der Zeit sein, von dieser unseligen Floskel „schuldlos in Not geraten“ abzusehen und von jeder weiteren Bewertung der Empfänger staatlicher Leistungen abzusehen. Die Gesellschaft hat eine inwendige Verpflichtung sich und ihre Strukturen zu erhalten und das tut sie am Besten, wenn sie den sozialen Frieden sichert. Wenn der Untergrund, die Basis, auf dem ein Gebäude, eine Gesellschaft, steht, nichts taugt, wird der Überbau bald in eine kritische Schieflage geraten und das liebe Ankläger, Richter in Biedermanns Geist, wird erst richtig teuer.
Verschulden, Schuld, „selber Schuld“, affektive Begriffe mit denen der deutsche Einfaltspinsel seine Umwelt gerne kategorisiert, soziale und menschliche Schieflagen in ihrem sichtbaren Resultat, richtet. Seinem Urteil liegen keine stichhaltigen Beweise zu Grunde, keine hinderlichen ethischen Grundsätze oder Rechtsnormen. Solch dummes Zeug braucht er nicht, er, der ein anhaftendes Gerechtigkeitsempfinden seinem schlichten Gemüt zurechnet, hat das nicht nötig. Dieses gottgegebene Urteilsvermögen wussten auch schon seine Vorfahren gut zu nutzen, als diese ihre jüdischen Mitbürger und alles weitere wertlose Leben, im Einklang mit einem robusten Volksempfinden, der „Gerechtigkeit“ des NS- Staates überließen.